Ida Kerkovius

Geboren 31. August 1879 in Riga
Gestorben 7. Juni 1970 in Stuttgart
deutsche Malerin und Bildteppichweberin (Klassische Moderne / "entartete Künstlerin")
   
1879-1907

als Tochter einer deutschbaltischen Kaufmannsfamilie in Riga geboren, auf dem familieneigenen Gut aufgewachsen. Von 1897 bis 1899 Ausbildung an einer privaten Malschule. Nach einer Bildungsreise durch Italien unter Eindruck des Werks von Adolf Hölzel 1903 Studium bei Hölzel in der Künstlerkolonie Dachau, danach Rückkehr nach Riga.

1908-1933 1908 Studium an der privaten Malschule von Adolf Mayer in Berlin, danach als Meisterschülerin von Adolf Hölzel an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, als dessen Assistentin sie später Schüler (u.a. die Galeristin und ihre spätere Förderin Hanna Bekker vom Rath) auf den Besuch der Kunstschule vorbereitete. Ab 1911 erste Ausstellungsbeteiligungen in Berlin, Stuttgart und Freiburg u.a. mit Oskar Schlemmer und Johannes Itten. Mitglied der November-Gruppe. 1920-1923 in den Wintermonaten Studium am Bauhaus In Weimar u.a. bei Wassily Kandinsky und Paul Klee sowie in der Teppichweb-Klasse von Gunta Stölzl. In Stuttgart mit eigenem Atelier als freischaffende Künstlerin tätig.
1933-1945 wegen der Einstufung als "entartete Künstlerin" zunehmende berufliche Einschränkungen und Ausstellungsverbot. Sommerreisen ins Ausland, um Motive für Landschaftsmalerei zu finden. 1939 nach Umsiedlung der elterlichen Familie Verlust der in Riga aufbewahrten Werke, 1944 Verlust des in ihrem Stuttgarter Atelier gelagerten Werkes durch einen Bombenangriff.
1945-1970

Wiederaufnahme ihrer umfassenden künstlerischen Tätigkeit in neuem Atelier in Stuttgart-Degerloch. Ihr Werk vereint Anregungen aus Expressionismus, Kubismus und Abstraktion zu einer eigenen Formensprache, die von einem intensivem Kolorismus geprägt wird.
1954 Bundesverdienstkreuz, 1958 Verleihung des Professorentitels, 1958 Ehrenvorstandsmitglied des Deutschen Künstlerbundes. Öffentliche Aufträge aus Baden-Württemberg (Stuttgart, Tübingen). Zahlreiche Einzelausstellungen

Bis ins hohe Alter trotz schwerer Krankheit künstlerisch tätig, stirbt Ida Kerkovius mit 91 Jahren in Stuttgart

   

Werke befinden sich u.a. in folgenden Museen

  • Bauhaus-Archiv, Berlin
  • Leopold-Hoesch-Museum, Düren
  • Städtische Museen, Esslingen
  • Städel-Museum Frankfurt am Main
  • Osthaus-Museum, Hagen
  • Kunsthalle, Hamburg
  • Kunsthalle Kiel
  • Köln, Museum Ludwig
  • Lentos Museum, Linz
  • Pinakothek der Moderne, München
  • Kunstverein, Oldenburg
  • Kunstforum Ostdeutsche Galerie, Regensburg
  • Kunstmuseum, Stuttgart
  • Sammlung DaimlerChrysler, Stuttgart
  • Museum, Wiesbaden

Literatur:

  • Beege, Tom und Fromm, Andrea: Sie ist ganz Kunst. Ida Kerkovius, eine Künstlerin des Bauhauses. Ausstellungskatalog Kunsthaus Apolda Avantgarde, Apolda 2019
  • Froitzheim, Eva-Marina (Hrg.): Ida Kerkovius Im Zauber der Farbe. Werkschau, Ausstellungskatalog der Städtischen Galerie Böblingen, Ostfildern-Ruit, 1998
  • Leistner, Gerhard (Hrg.): Ida Kerkovius. Retrospektive, Ausstellungskatalog Regensburg / Riga, Regensburg 2001
  • Leonhard, Kurt: Ida Kerkovius. Leben und Werk, Köln 1967
  • Mössinger, Ingrid (Hrg.): Ida Kerkovius - Meine Welt ist die Farbe. Ausstellungskatalog der Kunstsammlungen Chemnitz, Bielefeld / Berlin 2014
  • Wagner, Velten: Ida Kerkovius, im Herzen der Farbe. Ausstellungskatalog des Städtischen Museums Engen, Engen 2018



 

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